Nesthocker

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Manche Kommilitonen wenden sich ab, als wäre es eine ansteckende Krankheit: Wer mit den Eltern unter einem Dach wohnt, gilt als faul, unreif, knauserig. Was sind das nur für Leute, diese Nesthocker?

Einige haben das Elternhaus nie verlassen, andere sind aus-, dann aber wieder eingezogen. Weil sie mit den Mitbewohnern in der WG nicht klar kamen, weil das Geld nicht reichte - oder weil es bei Mutti eben doch am schönsten ist.

In anderen Ländern ist das üblich. In Italien oder Spanien zum Beispiel wohnt so mancher noch bis zur Hochzeit bei Mama und Papa. Viele Asiatinnen, die nach dem Ende ihrer Ausbildung bereits mehr Geld verdienen als ihre Eltern, sehen keinen Grund, ihr Jugendzimmer zu verlassen. Und in Frankreich wurde der Film "Tanguy - der Nesthocker" zum Kinoschlager: eine Komödie um einen 28-jährigen Dauerstudenten und seine genervte Mutter, die unter Schluckauf-Attacken leidet, sobald jemand sie fragt, wann ihr Sohn endlich auszieht.

In Deutschland zeigt die Sozialerhebung des deutschen Studentenwerkes, dass immerhin ein Viertel aller Studenten noch bei ihren Eltern lebt. Trotzdem gilt als verschroben, wer noch im Hotel Mama wohnt.

Was sind das nur für Leute? Sind sie tatsächlich unselbständig, faul und knauserig, setzen sie sich einfach an den gedeckten Tisch und legen sich ins gemachte Bett? Oder gibt es gute Gründe, die WG oder das Alleinwohnen zu meiden?

Maria, 22, studiert an der TU München im siebten Semester Humanmedizin.

"München als Studienort habe ich bewusst gewählt - eben um zu Hause wohnen bleiben zu können. Meinen Eltern war und ist das recht so. Ich habe die Entscheidung auch bisher nicht bereut. Die Situation, so wie sie ist, gefällt mir.

Das liegt an dem guten Verhältnis zu meinen Eltern, die sehr liberal sind und mir keine Vorschriften machen. Und daran, dass ich meine Schulfreunde regelmäßig sehe.

Natürlich muss ich zugeben, dass auch die Gemütlichkeit eine gewisse Rolle spielt. Einkaufen, Waschen und Kochen, das wird mir weitgehend abgenommen. So bleibt mehr Zeit für anderes, was vor allem in Lernzeiten eine enorme Entlastung ist. Ich genieße es, dass ich in einer Lernpause mal in die Küche gehen kann, um mit meiner Mutter zu plaudern oder einfach einen Kaffee zu trinken.

Holger, 23, wohnt zusammen mit seinen Eltern in einer Wohnung in Bad Vilbel bei Frankfurt. Dort studiert er BWL im dritten Semester.

"Ich habe mich aus zwei Gründen für ein Studium in Frankfurt und damit für das Wohnen zu Hause entschieden: Erstens hat die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät dort einen guten Ruf. Zweitens ging es mir darum, meinen Freundeskreis zu behalten.

Ich finde, dass man durch das Wohnen im Elternhaus tatsächlich unselbständig bleibt und das Leben immer noch wie zu Schulzeiten ist, man sich also nicht wirklich weiterentwickelt. Allerdings fände ich es albern, wenn meine Eltern mir eine zweite Wohnung bezahlen und sie selbst dann ein paar Kilometer entfernt ein Zimmer leer stehen haben."

Nina, 26, lebt 20 Kilometer von ihrem Studienort entfernt mit ihren Eltern zusammen.

"Die meisten Leute sind gegenüber 'Nesthockern' nicht gerade tolerant - da gibt es viele Vorurteile von wegen Bequemlichkeit und Angst vorm Auszug und so weiter. Die einfache Begründung, dass ich es albern finde, eine Wohnung zu nehmen, weil ich ein Zimmer habe, das nur 20 Minuten von meiner Uni entfernt ist, will kaum einer akzeptieren.

Am Anfang des Studiums hat sich die Situation so ergeben, weil es in meiner Studienstadt praktischerweise meine Traumfächerkombination gab und ich damals beschlossen habe, das eingesparte Geld lieber für Auslandssemester und unbezahlte Praktika auszugeben. Das hielt und halte ich in meinem Fall nach wie vor für sinnvoller, als zwanghaft auszuziehen, nur weil es nach dem Abitur alle so machen."

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/nesthocker-meine-eltern-wohnen-noch-bei-mir-a-523869.html

der Nesthocker, -s, = пташеня, перен. розбалувана дитина в сімї, мамин синочок

der Kommilitone, -n, -n однокурсник, товариш по університету

knauserig скупий

die WG (Wohngemeinschaft) спільне проживання в одній квартирі

die Schluckauf-Attacke, =, -n напад гикавки

die Sozialerhebung, =, -en соціальні дані

das Studentenwerk, -( e)s, -e студентське товариство

verschroben дивний

Vorschriften machen давати настанови

entscheiden sich наважуватись

albern нерозумний, дурний

ergeben sich виявитись

Остання зміна: Friday 10 May 2013 9:26 PM