Підготовка до ЗНО з німецької мови

Bunt bemalte Eier, bestickte Tücher und Holzschnitzarbeiten haben in der Ukraine eine lange Tradition. Unfreiwillig unterbrochen war sie nur während der Sowjetzeit. Mit der Unabhängigkeit 1991 wurde die alte Volkskunst wiederbelebt. Auch international bekannte avantgardistische Künstler, die in der Sowjetzeit als russisch galten, werden wieder als Ukrainer gefeiert.

Ukrainische Volkskunst gehörte für die Menschen in der Ukraine schon immer zu ihrer nationalen Tradition und war daher für sie sehr wichtig. Mit der Gründung der Sowjetunion 1922 sollte sich das ändern. Gewünscht war eine einheitliche, vom sozialistischen Gedankengut geprägte Kunst und Kultur. Wer sich dagegen wehrte und sich weiterhin für die nationale Volkskunst einsetzte, musste mit Repressalien rechnen. Kunstliebhaber und Sammler wurden überwacht. So wollten es die neuen Machthaber.

Seit der Unabhängigkeit 1991 gibt es in der Ukraine sogar wieder Kunstschulen, die die traditionellen Fertigkeiten vermitteln. Ausstellungen und Sammlungen findet man in den Museen von Kiew und Lviv. Auch die christlich-orthodoxen Feste mit ihren Bräuchen sind wieder in das Alltagsleben der Menschen zurückgekehrt. Dazu gehören die traditionell bemalten Ostereier. Jede Region hat ihre eigenen Muster und Farben. Ein Museum in der Form eines riesigen Ostereis zeigt Hunderte dieser handbemalten Eier.

Traditionelle Holzschnitzereien sind inzwischen nicht nur in ländlichen Gegenden oder Museen zu sehen. Holzschnitzer arbeiten heute mit Architekten zusammen, die Tradition und Moderne verbinden möchten. Die Arbeiten werden in repräsentative moderne Architektur integriert.

Ob in Museen, Kirchen oder in privaten Häusern - überall trifft man auf bestickte Tücher. Sie werden Rusnykys genannt und schmücken Fenster, Altäre und Ikonen, werden um Bilderrahmen drapiert und bei Feierlichkeiten vor allem auf dem Lande verwendet.

Freilichtmuseen zeigen dem Besucher heute die Traditionen der verschiedenen Volksgruppen. Das Sevcenko-Freilichtmuseum in der Nähe von Lviv zeigt Dörfer aus den Regionen der Bojken, Lemken, Huzulen, aus der Bukovina und den Transkarpaten. Die Gebäude sind oft mit Schnitzereien verziert und die Innenräume mit Rusnykys und gewebten Kelims geschmückt. Das älteste Gebäude stammt aus dem Jahr 1749.

Bauernhäuser in traditioneller Holzbauweise findet man kaum noch. Sie sind im Laufe der Zeit verfallen, wenn sie nicht als restaurierte Exemplare im Freilichtmuseum stehen. Am besten erhalten sind die Holzkirchen in den Karpaten. Dort soll es noch mehrere hundert Exemplare geben. Jede Volksgruppe hat ihren eigenen Stil. Typisch für alle ist die Blockbauweise, bei der die Balken waagerecht gestapelt werden. Die ältesten sollen aus dem späten Mittelalter stammen.

In Seredne Vodjane steht eine Kirche aus dem Jahr 1428. Diese hölzernen Bauwerke originalgetreu zu erhalten, wird immer schwieriger. In vielen Dörfern wurden sie einfach modernisiert. Experten der Universität Lviv und Denkmalpfleger bemühen sich nun um den Erhalt und um die Aufnahme kulturell besonders wertvoller Holzkirchen in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes.

Ukrainische Maler ließen sich vor allem in den 1920er Jahren von der Volkskunst beeinflussen. In ihren Werken finden sich bäuerliche Motive und die traditionell starke Farbigkeit wieder. Ihre Bilder waren dennoch avantgardistisch. International bekannt wurden sie unter dem Sammelbegriff "Russische Avantgarde".

Mit dem Ende der Sowjetzeit bekannten sich die Ukrainer unter ihnen zur "Ukrainischen Avantgarde". Einer der bekanntesten ist der 1878 in Kiew geborene Kasimir Malewitsch. Auch Wadim Meller, Alexandra Exter, Maria Sinjakowa und Sonja Delauney gehören dazu. Ihre abstrakte, kubistische und  futuristische Kunst ist in den großen internationalen Museen zu sehen: in St. Petersburg, Paris, München und vor allem im "Staatlichen Museum Ukrainischer Kunst" in Kiew.

http://www.planet-wissen.de/laender_leute/ukraine/ukraine/kunst-kultur.jsp

die Holzschnitzarbeit, =, -en (die Schnitzerei, =, -en) дерев’яний вирізьблений виріб
der Holzschnitzer, -s, = різьбяр по дереву
wiederbeleben відроджувати, повертати до життя
das Gedankengut, -( e)s, Güter сукупність думок, ідей
überwachen стежити, наглядати
der Machthaber, -s, = правитель
bemalte Ostereier писанки
verzieren прикрашати
gewebte Kelims ткані килими
bestickte Tücher вишиті рушники
die Holzbauweise, =, -n будівництво з використанням дерев’яних конструкцій
verfallen занепадати
die Blockbauweise, =, -n метод блочного будівництва
der Balken, -s, = балка, брус
waagerecht горизонтальний
stapeln вкладати штабелем
der Sammelbegriff, -( e)s, -e збірне поняття
bekennen sich оголошувати про свою приналежність